Wie Wunden zu Wundern werden

Veröffentlicht von Heike Rieck am

Am Feuer der Wandlung

‘WILLKOMMEN SEIN’

Eine Geschichte aus meinem Leben Anfang November 2022

Meisterschaft deiner Seelenmission


Ich war zur Schwitzhüttenzeremonie in der Nähe am Fluss eingeladen worden,
und ich hatte die innere Wahl zu treffen:

– mich entweder sehr zu beeilen, mit dem was ich noch alles zu erledigen hatte, um pünktlich dazusein
– oder in ganzer Präsenz und konzentrierter Freude meine Arbeit zu tun, und dann in meinem Flow und ganz mit mir verbunden dorthin zu fahren, und vielleicht diesmal nicht mit in die Hütte zu gehen.

Früher hätte ich mich für das Erste entschieden:
Mich zu übergehen, so dass mir mein Tun keine Freude mehr machte und ich mich gehetzt fühlte. Dieses mich hetzen, wodurch ich es letztlich niemandem recht machen konnte, war früher eine Art natürlicher Bestandteil meines Lebens, wie bei so vielen, und ist endlich fast ganz aufgelöst.

Nun, ich entschied mich dafür, die Dinge in Liebe und in meinem Flow zu tun.
Dem Leben zu vertrauen, dass es genau das für mich bereithält, was für mich da ist, wenn ich MEINEN Impulsen folge…
Auf diese Weise begann sich an diesem Tag ein magischer Fluss der Ereignisse zu entfalten…


Wie Wunden zu Wundern werden

Auf der kleinen Strasse kurz vor dem Schwitzhüttenplatz kam mir eine Freundin entgegen, und fröhlich winkend stoppten wir unsere Autos und stiegen aus. Sie hatte nur bis Mittags Zeit, kam gerade vom Platz und berichtete mir, dass soeben alle in die Hütte gegangen sind.
So erzählten wir noch eine Weile, und ich erfuhr auch, dass es Unmengen von Kuchen dort gibt, und der Kaffee auch noch heiß sein müsste…
So freute ich mich also auf Kuchen in der Sonne am Feuer am Fluss und fuhr ganz entspannt über den Feldweg zum Platz.



Am Feuer stand ein alter Bekannter, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, und leise begannen wir uns zu unterhalten. Bereits nach unseren ersten Sätzen öffnete sich die Tür der Schwitzhütte, und eine von 4 Runden war vorüber, und wir verstummten und schauten still ins Feuer, um die anderen in der nun offenen Schwitzhütte nicht mit unserem Murmeln zu stören.

Nach einer Weile steckte der Wasseraufgiesser, den ich noch nicht kannte, seinen Kopf aus der Hütte hinaus und entdeckte mich am Feuer.
„Oh“, sagte er, da ist ja noch jemand zur Zeremonie gekommen!
Möchtest Du noch mit in die Hütte?“
Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Das war mir in all den Jahrzehnten noch nicht begegnet, dass jemand eingeladen wird, mit in die Hütte zu kommen, wenn die Zeremonie schon begonnen hat, vor allem jemand Unbekanntes. Ich war also kurz völlig aus meinem Konzept gebracht, und sagte, ich spüre mal einen Moment rein, ob ich das will… Ich war ja nun auf Kaffee und Kuchen eingestellt…

Und dann realisierte ich, dass dies eine wunderbare Gelegenheit war, um zu etwas Unbekanntem Ja zu sagen, und diese Einladung, die so herzlich und voller Vertrauen war, einfach ANZUNEHMEN und in diese neue Erfahrung hineinzuspringen.

So verwandelte ich mich in wenigen Minuten aus dem
„Eben noch mit dem Auto unterwegs und gleich Kuchen essen“ zu „Ich ziehe mir schwuppdiwupp mein Schwitzhüttenkleid an und schlüpfe in die Dunkelheit der Schwitzhütte zu den glühenden uralten Steinen in die Zeitlosigkeit…“

Nachdem ich noch kräftig mit Thuja geräuchert worden war, wurde ich im Inneren Willkommen geheissen von der Wärme der Steine und den Bekannten und Unbekannten Menschen, die hier versammelt waren.


Dieses Bild habe ich in einer riesigen und tief berührenden Höhle auf Mallorca gemacht. Es ist ein ähnliches Empfinden, in den dunklen Bauch der Schwitzhütte einzutauchen, und von unendlicher Weite und vom unergründlichen Geheimnis des Seins durchdrungen zu werden, und einen Platz darin zu haben.

Da saß ich nun, einfach so, fast wie gebeamt, in der Hütte, und musste nichts dafür tun ausser Ja zu sagen und hineinzugehen. Das war ein Wunder für mich, berührte es mich doch genau an der Stelle, mich oft nicht willkommen zu fühlen, aufgrund meiner eigenen Geschichte. Und nun saß ich da, und fühlte mich wirklich komplett wohl damit, obwohl ich vielleicht sogar kurz was durcheinanderbrachte mit meinem Erscheinen. Es gab einfach so einen Platz für mich hier drinnen. Zusätzlich wusste ich nicht, ob es die erste oder zweite Runde war – all das war wie ein Reset in meinem Sein, und jegliches Denken hörte auf. Der Raum weitete sich, und ich konnte die Synapsen förmlich fühlen, wie sie sich neu ordneten. In diesem Moment kam ich nochmal ganz neu in mir an. Die ganze letzte Zeit war bereits ein immer tiefereres in mir Ankommen und mich ganz Willkommen heissen – denn darin, nicht ganz willkommen zu sein, liegt eine frühe Wunde von mir, die jetzt, in dieser Erfahrung, fühlbar heilte, nachdem sich in den zurückliegenden Wochen bereits ganz viele alte Verkrustungen abgelöst hatten.

Wie Wunden zu Wundern werden...

So war also GENAU diese Erfahrung, so in dieser Schwitzhütte zu landen, die Medizin für mich, um in diesem Moment bis in alle Zellen, mit Hirn, Herz und Seele, im Bauch von Mutter Erde, GANZ willkommen zu sein – getragen von der heilsamen Kraft der uralten Zeremonie.
In was für einer wundervollen Weise das Universum mir hier einen Abschluss dieser Transformationsreise ermöglichte, und dem Glücksgefühl, was bereits auf der Fahrt hierher da war,
einfach die Krone aufsetzte.


Fazit:
– ein magischer Fluss kann sich entfalten, wenn wir unseren tiefen Impulsen folgen
– Wir können uns selber oft gar nicht ausdenken, was das Leben uns an Wundern bereithält, wenn wir JA sagen und in was Neues springen (auch wenn es dann den Kuchen zum Sonnenuntergang erst gibt…)

– …
– …

Diese Geschichte aus meinem aktuellen Leben ist ein grossartiges Beispiel dafür,


wie wir aus unseren Wunden Wunder machen können

und Schätze in ihnen finden:


Denn offenbar habe ich zum Beispiel eine herausragende Eigenschaft in der Gestaltung meiner Arbeit mit Menschen, egal ob einzeln, in der Gruppe, online, vor Ort.
Und das ist, den vielen liebevollen Testimonials der letzten Wochen habe ich es entnommen:

Einen geschützten und geborgenen Raum zu geben, in dem die Menschen sich so, wie sie gerade sind, gänzlich WILLKOMMEN fühlen. Natürlich wusste ich das, aber es war mir nicht bewusst, wie tief ich die Menschen dadurch berühre.


In diesem Sinne lade ich dich ein,

die Sicht auf deine Erfahrungen mal aus verschiedenen Blickwinkeln einzunehmen, und zu erforschen, ob es Zusammenhänge zwischen erlebten Verletzungen und deinen besonderen Fähigkeiten in deinem Leben gibt.


Denn letztlich lernen wir durch Fehler oft am Meisten, und an all unseren schmerzhaften Erfahrungen sind wir oft unmerklich gewachsen. Heilung und die Befreiung unserer Kraft aus Schmerz geschieht, wenn wir beginnen zu erkennen, wobei es uns auch hilft auf unserem Entwicklungsweg. Selbst wenn es erstmal vielleicht Einschränkungen durch bestimmte Erfahrungen gab in unserem Leben.
In unserem Inneren wird der Diamant geschliffen, und beginnt zu schimmern, und es liegt in unserer Macht, die Türen zu dieser Ebene zu öffnen indem wir unsere Sichtweise erweitern und bewusst an diesem Prozess teilnehmen. Damit wandelt sich auch die Art und Weise, wie wir unsere Erlebnisse rückwirkend wahrnehmen und sie uns und anderen erzählen.


Es ist das innere Feuer der Alchemistin in uns, das alles wegschmilzt, was uns in den alten Geschichten gefangen hält.

Wie Wunden zu Wundern werden


Indem wir uns ermöglichen, unsere Wunden zu Wundern werden zu lassen, steigen wir aus dem Kreislauf der Hilflosigkeit, des Glaubens daran, dass uns eben etwas widerfahren ist und wir deshalb bis in alle Ewigkeit nun so sind, wie wir sind…


Letztlich ist diese Einstellung, dass wir nichts dafür können, eine Rechtfertigung für ein bequemes dahindümpeln, ohne Verantwortung für das eigene Wachstum und Entwicklung eines zutiefst erfüllenden Lebens zu übernehmen. Denn auch wenn wir von Ereignissen überrumpelt worden sind, liegt es an uns, was wir daraus machen – auf eigene Art und im eigenen Tempo.
Und es ist auch ok, dahinzudümpeln, doch ich finde es wichtig, sich diesen Aspekt bewusst zu machen, dass auch das eine Art passiver Wahl ist.